Mächtige Frauen in weißen Uniformen
Entgegen meiner Filmenthaltsamkeitsselbstverordnung doch wieder Filme geschaut: “Battle of the Sexes – Gegen jede Regel” (allerdings mit diversen Überspringungen langweiliger Szenen), eine Art Biopic von 2017 über den lesbischen Tennischampion Billie Jean King, die 1973 gegen den Macho-Altstar Bobby Riggs, damals 55, antrat, um die Ehre der Frauen zu retten. Im Gegensatz zu dem anderen kürzlich gesehenen Tennis-Biopic (“Borg/McEnroe”, ebenfalls von 2017) lassen vor allem die Tennis-Szenen zu wünschen übrig, denn offensichtlich können beide Protagonisten nicht Tennis spielen. Das hätte man geschickter/eleganter kaschieren müssen. Ansonsten passen beide, sowohl Steve Carell als auch Emma Stone, die ich als Frau auch sonst uninteressant finde (wenn sie keine Lesbe spielt), perfekt in ihre Rollen. Interessante Koinzidenz: dass meine lange nicht gesehene Altersgenossin, Elisabeth Shue, die betörende Schönheit aus „Leaving Las Vegas„, die ich gerade in der schrägen, aber irgendwie (zumindest über die erste Staffel) originellen und überraschend fesselnden Sup-Serie “The Boys” wieder traf, hier auch wieder auftaucht.
Abends zog mich dann die Thrillerserie “Ratched” über eine psychisch gestörte Krankenschwester so lange in ihren gruselig-ästhetischen Bann, bis Corey Stoll alias Charles Wainwright dann in der dritten Folge den von Sharon Stone in Auftrag gegebenen Mord am Psychiatrie-Chef Dr. Hanover (Jon Jon Briones spielt diesen Durchgeknalltesten von allen) einfach zu stümperhaft vermasselt; und dabei hatte ich mich doch so darauf gefreut! Es dauerte eine Weile, bis mir die (keineswegs ungewollte) Verwandtschaft zur teuflischen Kuckucksnest-Schwester bewusst wird. Und wirklich erscheint dann im Abspann ein expliziter Hinweis, dass die Handlung sich auf Keseys Vorlage bezieht. Die größte Leistung dieses “Prequels” besteht vermutlich in der Ausstattung: sowohl Kostüme als auch Kulissen sind spektakulär! Erschreckend nur, wie fett und abstoßend der eigentlich interessante Vincent D’Onofrio (hier als feister, ignorant aufgeblasener Gouverneur) geworden ist…
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