Mehr Gottesanbeterin als anbetungswürdige Göttliche
Armes Kino: Tenet
Nach viel zu vielen Monaten Netflix-, Amazon- und Mediatheken-Streaming endlich mal wieder vor der großen Leinwand gechillt – und zwar vor einer der größten überhaupt:
Zoo Palast Nr. 1.
Toller Sound. Brillante Bildqualität.
Leider ließ der Inhalt, das neueste Fantasy-Werk der erfolgreichen Mainstream-Gebrüder Nolan, zu wünschen übrig: “Tenet”. Das bedeutet so viel wie Lehre, Grundsatz, Dogma.
Was DAS allerdings mit der Story zu tun hat, finde ich nicht mehr heraus, denn die Langweile und die Abneigung gegen die Anhäufung von längst verschlissenen Klischees und sinnentleerten Prügeleien treibt mich bereits nach etwa 60 (von 150) Minuten aus dem riesigen alt ehrwürdigen Saal.
Ein kleiner, dunkelhäutiger, fleischig-draller James Bond (John David Washington, der in Spike Lees “BlacKkKlansman” durchaus fesselte) verprügelt hier am laufenden Band wahllos irgendwelche finster dreinblickenden Hünen, während Kenneth Branagh – Du Abtrünniger, Verräter der hohen Schauspielkunst! – als russischer Milliardär die ganze Zeit einer reiz- und belanglosen spindeldürren Riesin (Elizabeth Debicki) hinterher jammert, die mehr an eine Gottesanbeterin erinnert als an eine anbetungswürdige Göttliche.
Was soll das alles…!?
Interessant sind lediglich einige Schauplätze, etwa die Offshore-Windpark-Anlage (die offenbar ausschließlich als Fitnessclub des Helden dient), sowie die Maßanzüge, die alle paar Minuten von sämtlichen Mitspielern präsentiert werden. Als Rahmen dieser fragwürdigen Modenschau (oder ist es lediglich plump-aufdringliches Product Placement?) dienen die ebenso end- wie belanglosen steifen Dialoge zwischen Figuren, deren Rollen (zumindest während der ersten Stunde) ein Geheimnis bleibt…
Lasst mich raten: DIESER Film wird wieder einmal zig-Millionen einspielen!?
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