Unter Nachbarn

Mi., 9.10.13. Spätabends sehe ich mir per Zufall einen bereits 2011 produzierten großartigen deutschen Psychothriller an: „Unter Nachbarn“. Die Handlung ist psychologisch so authentisch gestrickt, das Drehbuch von Silja Clemens (Silja ist offenbar ein weiblicher Vorname) so fein komponiert, die Figuren mit Maxim Mehmet und Charly Hübner so glücklich besetzt und das Ganze so unaufdringlich und doch spannend ins Bild gerückt, dass man angesichts der furchtbaren Armutszeugnisse des deutschen Films endlich mal wieder entzückt auf seinem Sofa (wenn auch leider nicht auf seinem Kinosessel) herumrutscht. Falls ein Hollywoodproduzent dieses Meisterwerk in die Hände bekommen sollte, wird er es, wie seinerzeit Bornedals „Nightwatch“ oder Bessons „Nikita“, neu verfilmen und zu einem weltweiten Kassenschlager vermarkten. Ich stelle mir Ryan Gosling als David, Philip Seymour Hoffman als Robert und, da man ja kaum denselben Stephan Rick nehmen wird, Nicolas Winding Refn als Regisseur vor. Und am Schluss, also ganz am Schluss, werden David und Vanessa natürlich glücklich vereint am See sitzen — und Robert wird sich ihnen bleich und nass von hinten nähern.

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